Taucher auf dem Weg ins Wasser beim AK Orientierung
12.07.2025, Falckenstein

AK Orientierung 2025

Am Samstag, den 12. Juni, hieß es für zehn engagierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer: Kompass justieren, Augen auf und ran an die Orientierung! Unterstützt wurden sie dabei von fünf Tauchlehrerinnen und Tauchlehrern, drei fleißigen Helfern an Land und zwei Mann auf dem Boot im Aufbaukurs Orientierung (GDL Navigation Diver) vom TLV-SH, ausgerichtet bei der TSG Submarin.

Bereits am Freitag liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren: Es wurde geschnibbelt, gebacken und geputzt, was das Zeug hielt – Nudelsalat wurde vorbereitet, Kuchen gemacht und das Vereinsheim auf Vordermann gebracht. Eine Regenplane musste ebenfalls befestigt werden, denn das typisch „sommerliche“ Wetter versprach eher einen launischen Mix.

Am Samstagmorgen startete unsere Bootscrew dann früh in den Tag, um vor Falckenstein den Parcours im Wasser aufzubauen. Das gestaltete sich angesichts des herbstlich anmutenden Wetters allerdings als echte Herausforderung: Mit fünf Beaufort aus Ost und schaumgekrönten Wellen in lebensbejahenden Grautönen zeigte sich die Ostsee von ihrer stürmischen Seite.

Doch von der steifen Brise ließen sich weder TLs noch Teilnehmende die Laune verderben. Zunächst stand eine Wiederholung der Theorie auf dem Programm, die alle zuvor bereits eigenständig über das VDST E-Learning erarbeitet hatten. Anschließend folgten die ersten Trockenübungen – unter einem viel verdeckenden Handtuch wurden die Kompasskurse an Land simuliert und die Handhabung geübt.

Unser Boot legte derweil ein Weilchen in Laboe an, da sich das Ankern bei dem Wetter als ungemütlich herausstellte. Es gab eine wohlverdiente Fischbrötchen-Pause, bevor es wieder schaukelig zurück zum Falckensteiner Strand ging. Dort widmeten sich die übrigen Landhüpfer dem leckeren Mittagsimbiss, der alle nochmal stärkte, bevor es endlich ins Wasser ging.

Beim Check besprachen die Teams letzte Details, dann stürzten sich alle mutig in die welligen Fluten. Die Sicht war leider typisch für dieses Wetterbild – also sehr eingeschränkt –, dazu schaukelte es kräftig gegen das Seegras, was nicht jedem Magen Freude bereitete. Trotzdem hielten alle tapfer durch und viele starteten motiviert in die zweite Runde, die noch einmal wertvolle Aha-Momente bot.

Aufgabe war es zunächst, 100m zu tauchen und dabei die eigene Zeit zu verfolgen, um später Entfernungen und Zeiten besser schätzen zu können. Anschließend hieß es, die zuvor theoretisch erlernten Kompasskurse zu tauchen, um sicher wieder am Ausgangspunkt anzukommen.

Bei der abschließenden Nachbesprechung musste leider festgestellt werden, dass einige, wenige unserer GPS-Tracker an diesem Tag wohl lieber Urlaub machten. Der Stimmung tat das aber keinen Abbruch: Alle freuten sich über die neu gewonnenen Erkenntnisse und die vielen Tipps, die sie nun auf zukünftigen und hoffentlich etwas ruhigeren Tauchausflügen anwenden können.

Ein herzliches Dankeschön geht an unsere motivierten Absolventinnen und Absolventen – ebenso an das engagierte Ausbilderteam. Außerdem danken wir Freddy und Olli herzlich für die tolle Unterstützung mit dem Boot sowie Alex, Rita und Janine für Strandwache, das unermüdliche Anpacken und die Unterstützung bei der gesamten Organisation und Durchführung.

Wir freuen uns schon jetzt auf den nächsten Kurs! 🐠💙

 

Hier ein paar Impressionen vom Seminar...

– Danke für die Bilder von Alex, Rita, Olli & Janine

31.10.2024, Strande

Hemmoor-Ausfahrt

Warum in die Ferne schweifen, das Gute liegt doch so nah…

Gemeinsame Tauchausfahrt der TSG Submarin Kiel e.V. nach Hemmoor im Mai 2025

Nach längerer Zeit haben wir wieder einmal eine gemeinsame Tauchausfahrt- diesmal zum Kreidesee in Hemmoor- durchführen können.

Dem Aufruf unseres Festausschusses waren erfreulich viele Tauchfreunde gefolgt und nach einigen organisatorischen Dingen, die zu regeln waren, trafen sich die meisten von uns schon Freitag am Kreidesee. 

Diesmal hatten wir keine gemeinsame Unterkunft gebucht, da viele von uns mit Wohnwagen/Wohnmobil oder Camper anreisen wollten, einige hatten sich in der Umgebung bzw. auf dem Campingplatz selbst eine Wohnung bzw. Hütte genommen.

Um dem erwarteten Ansturm von Tauchern am Wochenende zu umgehen, haben sich viele von uns schon gleich am Freitag-Nachmittag in die Fluten des Sees gestürzt und erste Eindrücke gesammelt. Richtig los ging es dann aber erst am Samstag früh für alle mit einem ausführlichen Briefing von Jan-Ole zu den Bedingungen am See, den Sicherheitsregeln bzw. der Beschreibung der einzelnen Einstiege.

Hemmoor ist selbst für „alte Hasen“ immer wieder eine Reise wert. Für jeden ist etwas dabei und gleich, welche Tiefen jede Gruppe anpeilt, es gibt überall viel zu sehen. Selbst im Flachwasserbereich mit Temperaturen um die 14 Grad war die Sicht prima, teilweise sogar glasklar und auch Barsche, Forellen und Rotfedern ließen sich sehen. Und glücklicherweise war der See genau an diesem WE vergleichsweise wenig beucht, so dass für jeden reichlich Platz über und unter Wasser zur Verfügung stand.

Nach 2 Tauchgängen -die Gruppen fanden sich schnell zusammen- war es dann aber eigentlich für alle genug und abends trafen wir uns alle im großen Zelt bei „Einstieg 1“ und es wurde mit allen gemütlich gegrillt und gefachsimpelt.

Leider verließ uns am Sonntag früh das Glück mit dem Wetter für einige Stunden und endlich regnete es!!! Wir ließen uns davon nicht abhalten und die meisten konnten noch zumindest einen ausgiebigen TG durchführen.

Wir, das waren Alex, Anne, Janine, Jan Ole, Arne, Jannik, Thomas, Jan und Matthias schauten uns dann am Sonntag-Mittag glücklich in die Augen und waren uns einig:

Ein tolles WE mit netten Menschen, Gesprächen und Tauchgängen lag hinter uns, das unbedingt wiederholt werden muss.

Toll, wie sich schon nach einem WE ein schönes Gemeinschaftsgefühl mit Gleichgesinnten einstellt. Die Stimmung war immer ausgezeichnet.

Danke an der Orgateam mit Jan Ole für die Vorbereitungen im Vorfeld.

Wir freuen uns jetzt schon auf Fehmarn und die gemeinsame Wrackausfahrt. Wer von den Lesern noch Ideen zu schönen Tauchzielen in der Umgebung hat, darf sich gerne beim Festausschuss melden und Anregungen geben.

Es muss nicht immer Mauritius sein !!!

Oft liegt das Gute gar nicht weit entfernt.

 

Matthias Kuchinke 

– Danke an Janine für die Medien

Seegraswiesen Seminar

UNDERWATER COMMUNITY GARDENING: Ein Kurs zur Wiederherstellung von Seegras für Citizen Scientists

Zertifikat
Zertifikat an der Teilnahme

Die Ausbreitung von Seegras ist entscheidend, um die vielfältigen ökologischen Funktionen von Seegraswiesen zu fördern, wie etwa die Steigerung der Biodiversität im Meer, die Verbesserung der Wasserqualität und die Bindung von CO₂-Emissionen. Leider geht die natürliche Verbreitung von Seegras durch Samen und die Ansiedlung von Setzlingen nur langsam vonstatten. Um diesen Prozess zu beschleunigen ist der Mensch unerlässlich.

Gerade in Gebieten in denen eine natürliche Wiederansiedlung nicht mehr möglich ist, beispielsweise wenn Seegras vollständig verschwunden ist und keine Samenquellen in der Nähe vorhanden sind, ist diese Hilfe besonders wichtig.

Die Methode der „Einzelverpflanzung“ hat sich als die effektivste Methode zur Wiederherstellung von Seegraswiesen erwiesen. Hierbei werden Seegrastriebe von Tauchern einzeln verpflanzt. Das ist, wie man sich vorstellen kann, sehr kostspielig. Zum Einsatz kommen professionelle Taucher oder Personen mit einer wissenschaftlichen Tauchausbildung. Diese Fachkräfte sind Mangelware und verhindern eine effiziente Wiederbegrünung der Ostsee.

Und genau hier ist der Einsatz von Citizen Scientists mit Tauchschein genau richtig. Um diese Engpässe zu beheben, hat das GEOMAR - Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel und SEA Sheperd einen Kurs zur Wiederherstellung der Seegraswiesen entlang der deutschen Ostseeküste ins Leben gerufen. Dadurch kann Potenzial dieser Ökosysteme zur Bindung von CO₂ und zur Erfüllung ihrer vielen anderen ökologischen Funktionen gesteigert werden.

Zwei unserer Taucher, aus dem TSG Sumbarin, durften zu einer der ersten Seminar zum Erlernen des "Seegraswiesengärtnerns" teilnehmen. Innerhalb des Kurses wird detailliert gelehrt, eigenständig wissenschaftlich fundierte „Underwater Community Gardening“-Projekte starten zu können. Das bedeutet, dass wir im TSG Submarin nun eigenständig eigene Wiederherstellungsmaßnahmen durchführen dürfen. Unsere beiden Supervisoren werden nicht ausgebildete Teilnehmer anleiten. Pro Maßnahme können pro ausgebildeter Person maximal vier nicht ausgebildete Personen angeleitet werden.

Was haben wir im Kurs gelernt?

Der Kurs bestand aus Unterrichtseinheiten, die sowohl theoretische als auch praktische Inhalte umfassten. Neben Übungen an Land gehörten auch Taucheinheiten im Freiwasser zum Programm.

Ein zentraler Bestandteil des Kurses war das Erlernen der Grundkenntnisse über Seegräser und deren immense Bedeutung für Umwelt und Gesellschaft. Wir erfuhren, wie wichtig diese Pflanzen für die Erhöhung der Biodiversität, die Verbesserung der Wasserqualität und die Bindung von CO₂-Emissionen sind. Darüber hinaus lernten wir, wie wir eine geeignete Spenderwiese auswählen konnten, von der die Seegraspflanzen in Zukunft entnommen werden. Dieser Schritt erforderte sorgfältige Überlegungen, um sicherzustellen, dass die Entnahme die Spenderwiese nicht schädigt.

Der wohl wichtigste Aspekt des Kurses war die Auswahl eines geeigneten Standortes, an dem keine Seegräser wachsen und der für die Wiederherstellung in Frage kommt. Bei der Auswahl müssen verschiedene Kriterien berücksichtigt werden, die wir gemeinsam durchgegangen sind. Einfach drauflos Gärtnern ist natürlich nicht möglich. Es müssen im Vorfeld viele Genehmigungen für die Entnahme und Pflanzung von Seegras an den ausgewählten Standorten eingeholt werden, da rechtliche Vorgaben und Schutzmaßnahmen berücksichtigt werden müssen.

Und los geht es - die Praxis!

SeegraspflanzungIm praktischen Teil des Kurses lernten wir, wie sie Seegras so schonend wie möglich entnehmen können, um die Pflanzen nicht unnötig zu belasten. Gleich darauf haben wir damit begonnen, das Seegras nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu pflanzen, um den Erfolg der Wiederherstellung zu maximieren. Ein besonderer Fokus lag dabei auf der richtigen Technik, um das Anwachsen der Pflanzen sicherzustellen!

Später wird die Pflanzung einer ersten Kontrolle unterzogen, um festzustellen, ob die Pflanzen nach der kritischen Zeit von zwei Wochen erfolgreich angewachsen sind. Diese Prüfung wurde selbstverständlich nur theoretisch durchgeführt und auf die wichtigen Punkte bei der Kontrolle hingewiesen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist natürlich eine systematische Dokumentation, die wir auch gleich erlernten. Diese Daten sind für die Bewertung in Zukunft von entscheidender Bedeutung. Denn nur so kann der Erfolg der Wiederherstellungsmaßnahmen langfristig bewertet werden, um wissenschaftlich fundierte Entscheidungen für zukünftige Projekte treffen zu können.

Insgesamt bot der Kurs eine umfassende Ausbildung, uns in die Lage versetzt, nachhaltig und erfolgreich zur Wiederherstellung von Seegraswiesen beizutragen.

© Quelle Bilder: Janina Meesenburg

Wir freuen uns auf unsere ersten Aktionen!